„VATER UNSER, der du bist im Himmel meines Herzens, wenn es auch eine Hölle zu sein scheint;
geheiligt werde dein Name, er werde angerufen in der tödlichen Stille meines ratlosen Verstummens;
dein Reich komme, wenn alles uns verlässt;
dein Wille geschehe, auch wenn er uns tötet, weil er das Leben ist und, was auf Erden wie ein Untergang aussieht, im Himmel der Aufgang deines Lebens ist;
unser tägliches Brot gib uns heute; lass uns auch darum bitten, damit wir ... wenigstens an unserem Hunger merken, dass wir arme und unwichtige Geschöpfe sind;
befreie uns von unserer Schuld und behüte uns in der Versuchung vor der Schuld und Anfechtung, die eigentlich nur eine ist: nicht zu glauben an dich und an die Unbegreiflichkeit deiner Liebe“.
(Karl Rahner)
aus:
SCHOTT- Meßbuch für die Wochentage Teil I.
Advent bis 13. Woche im Jahreskreis, mit Einführungen herausgegeben von den Benediktinern der Erzabtei Beuron, Freiburg i. Br. u. a. 1984, S. 239-240