Impuls KW 12/2024

„Am Passionssonntag werden in den Kirchen die Kreuze verhüllt. Damit soll angedeutet werden, daß Jesus bis zu seinem Einzug in Jerusalem am Palmsonntag nicht mehr öffentlich zu sehen war. Die folgenden Tage sind Tage der Zurückgezogenheit, über denen eine große Wehmut liegt. Es sind Tage des Gebetes, der stillen Zwiesprache mit dem himmlischen Vater. Es sind Tage des inneren Leidens. (...) Das verhüllte Kreuz am Passionssonntag erinnert an die Tränen Jesu über Jerusalem und die ganze Welt, an das inständige Gebet des Herrn, nicht zuletzt an die Mahnungen, die der Heiland seinen Jüngern mit auf den Weg gegeben hat, damit sie im Gericht bestehen können. Das verhüllte Kreuz möchte aber auch daran erinnern, daß wir Christus im anderen sehen, denn da ist er verborgen gegenwärtig."

aus:
Ludwig GSCHWIND, Das Kreuz. Zeichen Christi,
Augsburg 2004, S. 44-45