„Ich habe schon manchmal auf die bedauerliche Tatsache hingewiesen, daß der Staat zunehmend in die Privatsphäre der Bürger eindringt, wodurch es zur Versklavung der Menschen kommt, die sich ihrer legitimen Freiheiten beraubt sehen. Und ich habe darauf aufmerksam gemacht, daß der Staat kalt und herzlos ist, so daß sein Totalitarismus zu etwas Schlimmerem wird als die härteste Feudalherrschaft.
Abgesehen von anderen Gründen liegt es, wenn eine solche Entwicklung auftritt, größtenteils an der Apathie der Bürger und ihrer Passivität bei der Verteidigung der heiligen Rechte der menschlichen Person.
Diese Tatenlosigkeit, die ihren Ursprung in der Denkfaulheit und im schlaffen Willen hat, ist auch unter den katholischen Bürgern verbreitet, denen nicht bewußt geworden ist, daß es andere – und schwerere – Sünden gibt als jene, die gegen das sechste Gebot begangen werden."
aus:
Hl Josémaria ESCRIVA,
Briefe, Köln 2024, S. 175