Der Advent ermutigt in jedem Jahr die Christen, sich auf das Fest der Geburt ihres Erlösers ernsthaft vorzubereiten. Die kirchliche Liturgie stellt uns in ihren Texten aus der Heiligen Schrift, in ihren Gebeten und in ihren zahlreichen Bräuchen vor die entscheidenden, letzten Fragen. Der Mensch tritt hier vor seinem Schöpfer, der ihn zur Heiligkeit und zum Mitwirken am Erlösungswerk berufen hat. So gilt es das Weihnachtsfest, das den Beginn dieses göttlichen Erlösungshandelns an uns feiert, schon in den drei bis vier knappen Adventswochen vorzubereiten. Wir wollen unsere Herzen auf die tiefe Mitfeier dieses Festes einstimmen. Ob wir nämlich ein schönes, ergreifendes, bewegendes Weihnachten begehen können, entscheidet sich nicht erst am Heiligen Abend oder durch die punktgenaue Erledigung der Weihnachtseinkäufe, sondern in der geistigen und geistlichen Gestaltung der Adventswochen.
Uns begleiten die Heiligen der Adventszeit: Nikolaus, Barbara, Luzia, Johannes der Täufer und besonders Maria und Joseph. Warum sich nicht ihrer Fürbitte gerade jetzt anvertrauen? Vergessen wir auch nicht, dass zur würdevollen Mitfeier des Festes der Liebe die innere Umkehr und die (Wieder)Ausrichtung auf Gott gehören, wie wir sie in einzigartiger Weise durch eine gute "Weihnachtsbeichte" vollziehen können.
Entdecken wir den Advent als Chance und Einladung! Begehen wir Advent - in seinen vielen Bräuchen - als Zeit bewussten Wartens auf Christi Wiederkommen, damit unser Herz und unser Geist bereit sind, den Menschgewordenen in unser Leben aufzunehmen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine frohe, erfüllte, gnadenreiche Adventszeit, die unseren Blick auf das wundervolle Zitat des großen Schlesischen Mystikers Angelus Silesius (+1677) richtet:
"Wird Christus tausendmal zu Betlehem geboren, und nicht in dir;
du bleibst doch ewiglich verloren."
Mit diesem Wort kommen wir nämlich dem wahren Sinn von Weihnachten nahe: Jesus Christus soll in unsere Herzen kommen. Dieser einfache Satz thematisiert die tiefsten menschlichen Sehnsüchte nach Geborgenheit, Frieden und Erlösung, die eben nicht allein in dieser Zeit und in dieser Welt zu erlangen sind. Nur der Glaube an Gottes Menschwerdung im Kind von Bethlehem trägt weiter. Im gläubigen Staunen vor der Krippe gewinnen wir das Vertrauen, dass die innerste Hoffnung der Menschen nicht unerreichbare Träumereien sind, sondern Realitäten unseres Glaubens.
Viele Christen werden wegen Alter oder Krankheit nur noch sehr schwer den Weg zu unseren Kirchen, zur hl. Messe und zur Weihnachtskrippe finden. Viele wollen diesen Weg nicht mehr gehen, weil zahlreiche Skandale und der fahrlässige Umgang damit so (zurecht) abstößt. Gott ist nicht wenigen fremd geworden, weil seine Diener so unwürdig, selbstverliebt und heilsvergessen sind. Schon der bloße Gedanke an eine Weihnachtsmesse ist so manchem unerträglich. Aber gibt es eine Weihnachtsbotschaft ohne Kirche? Wüssten wir überhaupt etwas von der Menschwerdung des EWIGEN ohne SEINE Kirche? Vielleicht bedenken wir einmal wieder, wie unwürdig der erbärmliche Stall von Bethlehem für die Geburt des Gottessohnes war?
Schaffen Sie bitte in Ihren Herzen Platz für Jesus Christus!
Helfen Sie durch Ihr Gebet der Kirche, wieder überall ein würdiger Ort für die Verkündigung der Heilsbotschaft und für die Spendung der Heilsgnade in den Sakramenten zu werden!!
Erbitten wir Gottes Hilfe und die Fürsprache der seligsten Jungfrau Maris, dass der Herr in den Herzen aller - besonders in den Herzen der Kinder und Jugendlichen - ankommt. So kann und sollte jeder das Seine tun, damit Weihnachten ein gnadenreiches friedvolles Fest wird.
Ich möchte Sie aber um Ihr Gebet an diesen Tagen bitten:
- für die Kirche Gottes, die aus vielen Wunden blutet,
- für unsere Pfarrgemeinden und alle Familien,
- für alle, die auch an Weihnachten einsam sind,
- für die an diesem Fest getrennten Familien,
- für die, die auch am Weihnachtsfest arbeiten müssen;
- für die, die das Gnadengeschenk des göttlichen Kindes nicht annehmen können
oder wollen.
- für die verfolgten und bedrohten Kinder Israels HEUTE in zahlreichen Ländern -
auch in Europa!!!!
Tragen wir betend die Friedensbotschaft von Weihnachten in eine Welt, die genau diese Botschaft so sehr braucht und das oft gar nicht versteht!
Ihnen allen und Ihren Lieben im Kreis der Familie wünsche ich - auch im Namen aller Mitarbeiter unserer Pfarrgemeinde
ein frohes, friedvolles, Weihnachtsfest und den
Segen des menschgewordenen Erlösers
für das Jahr 2024.
Pfr. Heinz Portz
Besonders Gnadengeschenk – eine kleine Geste mit großer Wirkung - zu Weihnachten ist der
Urbi et Orbi – Ablaß
Die beiden bekanntesten Ablässe sind sicherlich der "urbi-et-orbi-Segen" an Ostern und Weihnachten. Wer diesen Segen gläubig empfängt und die Rahmenbedingungen erfüllt hat und in Kürze erfüllen wird, erhält einen vollständigen Ablass. (Das gilt auch für eine Teilnahme an diesem Segen via Fernsehen oder Radio).
Voraussetzungen:
1) Wer einen Ablass gewinnen will, muss getaufter Christ sein,
2) er darf nicht exkommuniziert sein,
3) er muss sich wenigstens beim Abschluss der vorgeschriebenen Werke im Stande der Gnade befinden (d.h. keine schwere Sünde haben),
4) er muss den Willen haben, Ablässe zu gewinnen,
5) er muss die auferlegten Werke gemäß den Bestimmungen in der festgesetzten Zeit und in der gebotenen Weise erfüllen.
Rahmenbedingungen:
1) Die sakramentale Beichte - also Befreiung von Schuld (dabei genügt eine Beichte zur Gewinnung mehrerer Ablässe, etwa 8 Tage vorher oder nachher)
2) Die entschlossene Abkehr von jeder Sünde - also der feste Vorsatz, in allen Dingen ganz nach dem Willen Gottes zu leben
3) Der Kommunionempfang - also die sakramentale Vereinigung mit Jesus Christus in der Eucharistie,
4) Das Gebet nach Meinung des Heiligen Vaters (z.B. Vater unser und Ave-Maria),
5) Die Erfüllung des vorgeschriebenen Werkes (zumeist ein Ablassgebet oder der Besuch eines Ortes): das bedeutet zu Weihnachten den päpstlichen Segen „Urbi et Orbi“ empfangen (s.o.)
Quelle: Internet – Seite der „Karl – Leisner – Jugend“