Die Pfarrkirche in Inden/Altdorf hat eine sehr junge Geschichte. Durch den Braunkohletagebau wurden die beiden Orte Altdorf und Inden seit 1991 abgebaggert und die Menschen waren gezwungen umzusiedeln. Viele von ihnen fanden ein neues Zuhause im Ort Inden/Altdorf und so war auch von Beginn der Planungen an klar, dass es hier wieder eine Kirche geben wird.
Der Architekt (Heinz Döhmen aus Mönchengladbach) hat versucht, in ein modernes Gebäude Elemente aus beiden alten Kirchen zu integrieren, um es den Menschen mit der Verbindung von Neuem und Vertrauten leichter zu machen, neue Heimat zu finden.
Begonnen wurde der Bau 1996, eingeweiht wurde die Kirche 1998 durch den Diözesanbischof Dr. Heinrich Mussinhoff.
Weithin sichtbar ist der Kirchturm, Mittelpunkt und Orientierungspunkt für die Gemeinde. Im oberen Teil erkennen die Indener die vier Uhren aus ihrer alten Kirche wieder. Im Turm hängen sieben Glocken: drei aus der alten Altdorfer Kirche, drei aus der alten Indener Kirche und eine neue, die aus den beiden Josefsglocken der alten Kirche zusammengegossen wurde.
Wenn Sie nun das Gotteshaus betreten, dann fallen Ihnen sicher zwei Dinge sofort auf: der ungewöhnliche Grundriss und "die ganze Skala des Blau" (Hans Lerche) als Farbgebung. Der Grundriss ist ein Siebeneck - sieben als Summe aus drei und vier, die Verbindung von Himmel und Erde. Hier in diesem Raum sind wir Menschen eingeladen, dem zu begegnen, der uns zugesagt hat: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." (Mt,18,20). Die Blautöne variieren von kühlem Blau über Blaugrün, Blaurot bis hin zu warmem Blau. Das kühle Blau appeliert an die Ratio, den Verstand, das warme Blau spricht unsere Emotio, unsere Gefühlswelt an. Diese eigentlichen Gegensätze - auch in unserem Leben - werden hier zu einem harmonischen Miteinander.
Der moderne Altar, in einer Einheit mit dem neuen Ambo, steht im Gegensatz zu der alten Säule, auf deren einen Teil der moderne Tabernakel ruht und deren andere Teil als Gabentisch dient. Nur wenige neue Fenster sind direkt sichtbar, mehrer alte sind "versteckt" und spenden dem Raum dennoch Licht.
Um die Kirche in all ihren Aussagen zu erfassen, muss man sie schon besuchen. Man muss umhergehen, um die "versteckten" alten Fenster zu entdecken; man muss die Blautöne in ihrer Wärme und Kälte auf sich wirken lassen; man muss die Symbiose von Altem und Neuem sehen und ; man muss sich Zeit nehmen, in diesem Raum die Nähe Gottes in vielfältigen Symbolen oder bei einem Gottesdienst zu spüren.
Deshalb laden wir Sie herzlich ein in unser Gotteshaus zu kommen. Es ist in der Regel jeden Tag geöffnet. Gottesdienste finden immer freitags um 18.3o Uhr und sonntags um 11.00 Uhr statt.
Im Schriftenstand unter der Orgelempore finden Sie einen ausführlichen Führer durch diesen Raum.