St. Cornelius Lamersdorf

Kirche Lamersdorf
Kirche Lamersdorf

Cornelius/Kornelius

der Namensgeber unserer Pfarrkirche - bestieg im Jahre 251 nach 15 monatiger Sedisvakanz den Stuhl Petri. Obwohl er von der Mehrheit gewählt war, konnte er es nicht verhindern, dass eine mächtige Minderheit den Gegenpapst Novatian aufstellte. Kornelius und Novatian vertraten völlig konträre Ansichten hinsichtlich der Bußpraxis gegenüber den vom Glauben abgefallenen Christen. Novatian wurde im gleichen Jahr allerdings wieder abgesetzt. Zwei Briefe von ihm (an Cyprian) sind noch erhalten. Nach nur knapp zweijähriger Amtszeit wurde Papst Kornelius von Kaiser Gallus während einer Zeit der Christenverfolgung in das damalige Centumdellae (heute Civitavecchia bei Rom) verbannt, wo er am 14. September 253 an den Qualen der Demütigung starb.

In unserer Pfarrkirche wird eine Teilreliquie des Hl. Kornelius aufbewahrt - wie diese nach Lamersdorf kam, ist nicht bekannt, aber in der Pfarrkirche wird sein Andenken in Treue bewahrt.

Über die Anfänge einer christlichen Gemeinden im schon zur fränkischen Zeit besiedelten Lamersdorf ist nichts bekannt. Im sogenannten 'liber valoris' (1308) ist Lamersdorf eine Pfarre im damaligen Dekanat Jülich. Kolator war der Jülicher Landesherr, der die Kirche 1438 dem Wilhelminenkloster zu Düren inkorporierte. Lamersdorf war Mutterkirche, der schon im 'liber valoris' genannten Kapelle zu Frenz, die erst 1863 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Bei der Organisation des ersten Bistums Aachen (1804) kam Lamersdorf zum Kanton Eschweiler, 1825 zum Dekanat Derichsweiler bis zu dessen Aufhebung 1973. Danach gehörte die Gemeinde zum Dekanat Langerwehe. Seit dem 1. Januar 2007 ist Lamersdorf Teilgemeinde der 'GvG (Gemeinschaft von Gemeinden) Inden/Langerwehe'.

Das heutige Gotteshaus stammt aus dem 15. Jahrhundert. 1890 - 1894 wurde dieser Bau gründlich restauriert - ebenso 1950 und 1990. Am 16. November 1944 wurde die Kirche durch Bombenangriffe stark zerstört - von dieser Katastrophe zeugen bis heute Splitter im Kreuz über dem Taufbecken. 
Die zweite Pfarrpatronin - die hl. Katharina - ist auf einem mittelalterlichen Wandgemälde im Seitenschiff zu sehen. 
Aus dem Jahre 1400 stammen die drei Glocken (gis' a' e''). Über die vierte Glocke im Dachreiter ist nichts Näheres bekannt.

Im September eines jeden Jahres feiern wir den Hl. Kornelius mit einer Oktav. Sie finden die entsprechenden Termine in unseren Veröffentlichungen.

Unsere Gemeinde liegt seit Jahren am Tagebaurand und ist nun auch verkehrsmäßig vom Jülicher Land abgetrennt. Die Menschen aber halten Glauben und Leben durch ihren Einsatz für sich und viele andere Menschen lebendig.