In jedem Jahr, Anfang Mai, findet die jährliche Kevelaer Buswallfahrt statt. Auch Pfarrangehörige aus St. Martin Langerwehe schließen sich dieser Wallfahrt an.
Organisiert wird sie von der Pfarre St. Katharina, Wenau.
Ansprechpartner: Gisela Meisenberg, Wenau
In jedem Jahr, in einem Pfarrbrief von Christi-Himmelfahrt, lesen Sie die Einladung zu einer Wallfahrt zur Mutter der Immerwährenden Hilfe nach Wittem in den Niederlanden.
Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt: 'Was mag das für eine Aktion sein? Wie ist sie entstanden? Kevelaer, Neviges, Banneux, Lourdes, Fatima! Aber Wittem?
Aus einem rückblickendem Bericht, verfasst von Josef Lück, haben wir, die nun folgenden Informationen:
Eine Anzahl Pilger aus Langerwehe schlossen sich in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts einer Marienwallfahrt aus Mechernich nach Wittem an. Die Anzahl der Gläubigen stieg stetig und so beschlossen Langerweher Herren eine eigene Bruderschaft zu gründen:
Wilhelm Hellmann, Matthias Kuckertz, Peter Robrock, W.H. Gülden, Hubert Kinzweiler, Peter Ervens, Josef Kurth und Jakob Pohl. Die Gründung erfolgte im Jahre 1888. Die Gründer gelobten in jedem Jahr zum Pfingstfest zur Mutter der Immerwährenden Hilfe zu pilgern und als Brudermeister und Verantwortliche der Gebetsordnung bei örtlichen Prozessionen Sorge zu tragen.
Ein Wohltäter stiftete das Tragekreuz, 12 Brudermeisterstäbe und 2 Fähnchen wurden aus freiwilligen Beiträgen finanziert. 1889 erfolgte die erste Wallfahrt zu Pfingsten von Langerwehe aus.
Der Pilgerweg: Pilgermesse in der Alten Kirche, Bahnhof Langerwehe, Hauptbahnhof Aachen, Fußweg nach Vaals, Einkehr Klosterkirche der Redemtoristen, Ruhepause, gegen 13.00 Uhr Fortsetzung des Fußweges nach Wittem, feierliche Andacht mit Predigt, Gelegenheit zur Beichte, Übernachtung.
Am Pfingstmontag führte nach einem Gottesdienst der Pilgerweg nach Langerwehe zurück.
Die Kosten wurden durch eine Haussammlung der Brudermeister innerhalb der Pfarre bestritten. Zur Beförderung von Gepäck und Aufnahme von evtl. kranken und schwachen Pilgern stellte in jedem Jahr ein örtlicher Landwirt ein Fuhrwerk unentgeldlich zur Verfügung.
Um die Jahrhundertwende wurde der Prozession eine Marienstatue, gefertigt von dem Aachener Bildhauer Schmitz, geschenkt. Mädchen trugen diese fortan auf dem Pilgerweg.
16 kleine Fahnen, 8 Wimpel und eine große Marienfahne wurden in der Folgezeit angeschafft. Die Gegenstände der Wallfahrt wurden von einem Brudermeister aufbewahrt und zu Festen der Pfarre zur Verfügung gestellt. Die Ereignisse des 2. Weltkrieges wirkten auch auf diese Gegenstände ein.
Ab dem Jahre 1904 begleiteten 6 Musiker der Franzen'schen Kapelle den Wallfahrtsweg.
1913 feierte man den 25. Gründungstag und schenkte der Pfarrkirche eine Gerardus-Statue, ein weiteres Bindeglied nach Wittem. In Wittem wird bis zum heutigen Tag der heilige Gerardus besonders verehrt.
Von 1914 - 1918 unterbrach der Krieg den Pilgerweg nach Wittem. Die Wallfahrt hatte in dieser Zeit die Muttergottes in Aldenhoven zum Ziel.
In den dreißiger Jahren erhielt die Pfarre St. Martin als Geschenk des Wittemer Klosters eine Alphonsus-Reliquie. Vertreten wurde die Pfarre durch Herrn Kaplan Flamm. Dieser entwarf auch die neue Marien-Fahne zum 50-jährigen Bestehen.
Die Wallfahrt des Jubiläumsjahres wurde von der damaligen Regierung verboten. Sie sollte erst wieder im Jahre 1952 stattfinden. Herr Kaplan Rütten hatte sich sehr für die Fortführung wertvoller Traditionen eingesetzt.
Auf den Pilgerweg nach Wittem machten sich am Pfingstsonntag 1963, im Jahre des 75- jährigen Bestehens, 140 Gläubige auf den Weg. Die Dürener Zeitung berichtete, dass Frau Josef Rosarius im Alter von 80 Jahren zum 50. Male an der Wallfahrt beteiligt war.
Heute ist immer noch, eine mittlerweile kleine Gruppe, betender und bittender Menschen zu Maria, Mutter der Immerwährenden Hilfe, unterwegs.
Keine große Aktion ist es. Vielleicht nur ein 'Atem holen'. Etwas Zeit für ein Gebet, für eine Kerze, einen Spaziergang, für eine Gespräch, Besuch eines Gottesdienstes - meist in niederländischer Sprache-, eine Marienandacht.
Fast nichts, was Sie nicht auch in Langerwehe haben, nur im Nachbarland.
Und dennoch. In der sog. Runden Kapelle in Kirche und Kloster Wittem, dort wo die Maria im Bild dargestellt ist, werden immer noch Gespräche mit Maria geführt.
Gebete, auch mitgegeben von Menschen, die nicht mehr in der Lage sind. nach Wittem zu kommen oder die anderes am Christi-Himmelfahrts-Tag vorhaben.
Christi-Himmelfahrt ist in den derzeitigen Jahren der 'Wittemer Tag'. Irgendwann ist der Pfingsttag nicht mehr Wallfahrtstag gewesen.
Ein kurzer Tag, von etwa 7.30 Uhr am Morgen und Abschluss in Langerwehe gegen 16.00 Uhr. Ein Pilgertag, der weitergeführt wird durch die brennende Marienkerze an der Pieta in der Pfarrkirche im fortführenden Jahr.
'Danke schön, es hat mir gut getan', ist häufig im Abschiedsgruß.
Vielleicht finden Sie das auch im nächsten Jahr zu Christi Himmelfahrt, am Ende der Wallfahrt nach Wittem.
Herzlich willkommen.
Für die Maria-Hilf-Bruderschaft
Friedel Pohl